Ball

Den Höhepunkt des Burschenjahres bildet der, traditionellerweise am Samstag um Hl. 3 Könige abgehaltene, Burschenball. In welchem Jahr der erste Ball stattfand ist leider nicht mehr genau eruierbar, sicher jedoch ist, dass er seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts fixer Bestandteil des Eberschwanger Gesellschaftslebens ist. Um auch Außenstehenden einen Einblick zu gewähren, wollen wir den Ablauf in der heutigen Zeit kurz chronologisch festhalten:


15.00 Uhr Zusammenkunft der Burschen im Gasthaus Kirchenwirt und Singen der altüberlieferten Burschenlieder
17.00 Uhr Fackelzug durch den Ort zum Kirchenwirt mit Singen des "Wanderburschen"
20.00 Uhr Einmarsch der Tanzpaare in den festlich geschmückten Ballsaal mit einer Fächerpolonaise, gemeinsames Singen des Burschenliedes, Ansprache und Eröffnung durch den Burschenführer, Eröffnungswalzer

22.00 Uhr Fledermausquadrille der Tanzpaare
02.00 Uhr Allgemeine Quadrille aller Ballbesucher
05.00 Uhr Saure-Suppe-Essen: Den verbliebenen Gästen wird von unseren Wirten Daniel & Michael Zekanovic die hervorragend zubereitete Rahmsuppe mit Erdäpfeln und Brotwürfeln in der Küche des Gasthauses zubereitet. Während die restlichen Ballbesucher die rauschende Ballnacht noch ausklingen lassen, beginnt für die ledigen Burschen bereits der "Blaue Montag".


Blauer Montag

Blauer Montag 1837

Die Entstehung des "Blauen Montags" ist leicht erklärt. Einige lustige Burschenbrüder konnten oder wollten aus durchaus verständlichen Gründen damals, als der Ball noch am Sonntag stattfand, am Montag nicht zur Arbeit gehen. Stattdessen zogen sie geräuschvoll durch die Hofmark und weckten so das Interesse der Leute.

Im Laufe der Jahre fanden auch die restlichen Burschen Gefallen daran und ließen so zur Jahreswende 1879/80 den "Blauen Montag" entstehen. In dieser Zeit liegen auch die Anfänge des heutigen "Aussingens". Mit der Zeit entwickelte sich aus dem nicht organisierten Umhertreiben ein geregelter Ablauf, der in dem heute weithin bekannten "Blauen-Montag-Umzug" seine Vollendung fand. Heute lässt sich der "Blaue Montag" grob in zwei Abschnitte teilen: Am Vormittag ziehen die Burschen paarweise von Haus zu Haus und versuchen durch Vorsingen einzelner Strophen aus der Moritat diese an den Mann zu bringen. Der Nachmittag ist voll und ganz dem Umzug gewidmet, bei dem die durch harte Knochenarbeit entstandenen Wagen der Öffentlichkeit präsentiert werden. Gezeigt werden aktuelle Themen oder einfach nur Lustiges - und das mit viel Action.

Der "Blaue Montag" und ein weiterer Bursch haben die ehrenvolle Aufgabe in drei Gasthäuser zu festgelegten Zeiten die Schandtaten einiger Eberschwanger der Bevölkerung vorzutragen. Letzter Treffpunkt aller Burschen ist schließlich das Gasthaus Panoptikum in Mühring, wo dieser Vortrag im prall gefüllten Saal für dieses Jahr zum letzten Mal erfolgt. Somit ist das anstrengende Ballwochenende offiziell beendet.

 


Wandertag

Der nächste Termin im Burschenjahr ist ein öffentlicher Wandertag. Bereits seit zirka 50 Jahren ist diese sportliche Veranstaltung im Terminkalender vermerkt. Der "Hausruck Winterwandertag", der unter dem Dachverband des IVV- des Internationalen Volkssportverbandes- abgehalten wird, erfreute sich besonders in den ersten Jahren größter Beliebtheit. Da nicht nur zahlreiche Wandervereine aus Österreich, sondern vor allem auch viele Eberschwanger reges Interesse zeigten, waren am Anfang 2000 Teilnehmer keine Seltenheit. Auf der rund 12 km langen Strecke mit Start und Ziel im Gasthaus Rabengruber werden die Wanderer bei zwei Jausenstationen zu einer Einkehr eingeladen. Diese Stationen werden selbstverständlich von den Burschen selbst organisiert und betreut.

 

 

 


SkifahrenSkifahren 1837


Das Burschenskifahren erfährt nicht nur bei uns Burschen, sondern auch bei unseren Burschendirndl jedes Jahr regen Ansturm. Der zweitägige Ausflug findet meist in den sonnigen Wintermonaten statt und wird somit zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Natürlich ist bei uns der Einkehrschwung einer der beliebtesten Schwünge und darum sind wir auch bei den Hüttenwirten sehr beliebt. Am Abend werden meist noch lustige Spiele veranstaltet oder es wird einfach die hauseigene Disco unsicher gemacht. Am nächsten Morgen geht es wieder ab auf die Piste, bis der Tag seinen gemütlichen Ausklang findet.

 

 


Pfingstspektakel

Die größte und arbeitsintensivste Veranstaltung im Jahr ist zweifelsohne das Pfingstspektakel. Wie jeder Verein braucht auch die Burschenschaft eine Einnahmequelle um bestehen bleiben zu können. Diese stellt ein zu Pfingsten stattfindendes Zeltfest dar.

Alljährlich geben die Burschen und Burschendirndl ihr Bestes um die Gäste bei Lust und Laune zu halten und zufrieden zu stellen. Das Pfingstspektakel hat sich mittlerweile mit ansprechenden Musikgruppen wie "Under The Beltline", "First Coming" und "Jabberwalky" weithin einen guten Namen gemacht. In den verschiedenen Bars wird natürlich bestmöglich für das leibliche Wohl gesorgt. Besonders beliebt ist die Pilsbar, die fast das ganze Festwochenende durchgehend geöffnet hat. Wollen wir hoffen, dass dies in der Zukunft so bleibt.

 

 

 


GaragenfestGaragenfest 1837

 

Da wir Burschen sehr viel Platz für unser gesamtes Material wie z.B. Bar, Tische, Gläser, usw. benötigen, haben wir unsere eigene Garage in der wir den ganzen Krempel verstauen. Da die Garage vor einiger Zeit reparaturbedürftig war, wurde sie von den Burschen repariert. Die darauf folgende Jause entwickelte sich zu einer Feier und findet nun jedes Jahr als "Garagenfest" ihre Fortsetzung. Um 9.00 Uhr früh beginnen wir mit den Aufräumarbeiten in der Garage. Der Lohn für die Arbeit sind einige Fässer Bier und eine Jause, welche manchmal auch durchaus ein Spanferkel sein kann.

 

 


Burschenausflug

 

Arbeit macht bekanntlich "das Leben süß", etwas Erholung und Abstand vom Alltag sollte man sich aber doch ab und zu gönnen.

Dies geschieht bei der Burschenschaft beim 4-tägigen Ausflug. In früheren Jahren war es üblich, zum Oktoberfest nach München zu fahren. Später ging man aber dazu über, jährlich ein anderes Ziel zu bestimmen und somit etwas Abwechslung in die Sache zu bringen. Dieser Ausflug sollte vor allem als Entschädigung für die Strapazen beim Fest gelten, aber auch den Gemeinschaftssinn erneut fördern bzw. eventuelle Unterschiede zwischen den Generationen zu beseitigen helfen. Bei uns in der Burschenschaft sagt man, wer nicht mitfährt versäumt viel Lustiges und ist selber schuld, wenn er dadurch nicht mitlachen kann.

 


Ledigen-Verheirateten-Spiel

Das Ledigen-Verheirateten-Spiel ist seit vielen Jahren nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein burschenschaftlicher Höhepunkt des Jahres. In zwei Mannschaften duellieren sich die ledigen und verheirateten Burschen in zahllosen harten, aber meist doch fairen Duellen. Früher folgte dem Spiel noch der "Tanz zur Sonnenwende", während heute alle Beteiligten im Gasthaus Kirchenwirt bei einer Jause und einem oder zwei "Schluck" Bier die tollen Tore Revue passieren lassen, oder vergebenen Chancen nachtrauern. Nicht geändert hat sich in all den Jahren jedoch die Stimmung und das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die den alten Burschensinn wieder zu neuem Leben erwecken.

 

 


DichtenDichten 1837

Um ein gutes "Aussingen" machen zu können, muss es einige Burschen geben, die in mühevoller Kleinarbeit und viel persönlichem Einsatz die fabrizierten Schandtaten der Eberschwanger in lustige, manchmal etwas schärfere Reime formen. Dass hier viel Geschick und dichterisches Können notwendig ist, versteht sich von selbst.

Wenn es auch in jungen Jahren nicht immer funktioniert, die richtigen Worte zu finden, ist es um so erfreulicher, seine eigenen Worte in einem Gesamtstück zu finden, was einen auch mit Stolz erfüllt.

Die beste Schandtat wird zur sogenannten "Moritat". Die "Ehre", hier Hauptdarsteller zu sein, erfreut manche Betroffene sogar, aber die meisten schämen sich im Nachhinein für ihre Schandtat.

 

 


TanzschuleTanzschule

Einen nicht unwesentlichen Teil, besonders wenn man den Zeitaufwand bedenkt, nimmt die Tanzschule zum Einstudieren der Fledermausquadrille nach Johann Strauss ein. Von Mitte Oktober bis zum Ball im Jänner opfern viele Burschen und Mädchen eine Menge Zeit. Die Tanzpaare, deren Zahl zwischen 24 und 32 variiert, lernten früher 50 Jahre lang unter der musikalischen Leitung von Herrn Adolf Probst und heute, im Zeitalter der Technik, von einer CD mit einem Arrangeur aus den Reihen der Burschen die sechs Teile der Quadrille. Seit jeher ist es Brauch, dass die Burschen für alle Getränke aufkommen, die beim anschließenden gemütlichen Beisammensein, mit verschiedenen Spielen, von ihren Partnerinnen konsumiert werden. Bei der Generalprobe am Freitag vor dem Burschenball revanchieren sich die Mädchen, indem sie den Burschen die an diesem Abend konsumierten Getränke bezahlen.

 

 

 


Fahrt ins Blaue

 

Als kleine Anerkennung für den Zeitaufwand bei den Tanzschulen ist die seit einigen Jahren regelmäßig veranstaltete "Fahrt ins Blaue" gedacht.

Alle Tanzpaare und natürlich der Arrangeur werden an ein unbekanntes Ziel, wo dann lustige und mitunter anstrengende Aufgaben zu bewältigen sind, gebracht. Dieser Tagesausflug am 26. Oktober soll vor allem auch dazu dienen, neu in unseren Kreis aufgenommenen Burschen und deren Tanzschulpartnerinnen in unsere Gemeinschaft einzugliedern, und ihnen den Hauptzweck unseres traditionsreichen Vereins - Spaß und Gemeinschaft - näher zu bringen.

 

 

 


Hausparty

Einen Teil der Tanzschule bildet die allseits beliebte "Hausparty".

Jedes Jahr hat diese Party ein anderes Motto, nach dem sich alle Burschen sowie Burschendirndl verkleiden. Außerdem werden zahlreiche Sketches vorher einstudiert, um sie bei der Hausparty dann zum Besten zu geben.

Durch den durchschlagenden Erfolg in den ersten Jahren erfreut sich diese Veranstaltung immer größerer Beliebtheit bei Jung und Alt, was sich in den hohen Besucherzahlen niederschlägt. Ehrlich gesagt hat sich hier schon so manch unbekanntes Talent offenbart, weshalb es sich sicher lohnt, hier einmal vorbei zu schauen.

 


Nikolokränzchen

 

Ein Großereignis im Rahmen der Tanzschule stellt das Nikolokränzchen dar. Dieses ist sozusagen die "Generalprobe" für das eigentliche Aussingen am Blauen Montag mit dem Unterschied, dass hier vom Nikolaus die Schandtaten der Burschenbrüder ausgesungen werden. Begleitet wird der Nikolo von einigen "Kramperln", welche die Stimmung zu Beginn so richtig anheizen.

Im Rahmen des Nikolokränzchens beschenken sich die Tanzpartner mit kleinen oder größeren Überraschungen. Voll Spannung werden anschließend die Unmengen an "Juxpackerln" erwartet, die ebenfalls auf die Schandtaten des letzten Jahres hinweisen sollen.

Nicht unbedingt sehr beliebt sind in den Burschenkreisen die "goldene Bratpfanne" und der "Pantoffel". Die "goldene Bratpfanne" bekommt derjenige, der immer versucht Mädchen anzumachen, aber fast immer eine Abfuhr bekommt. Den "Pantoffel" bekommt der, der meistens bei seiner Freundin ist, sich bei den Burschen fast nicht mehr sehen lässt oder sehen lassen darf.

Bei Musik und guter Stimmung findet diese Veranstaltung gemeinsam mit verheirateten Burschen und ihren Begleitungen zu später Stunde ihr Ende.